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In der Kategorie "Business und Finanzen" wurden nominiert:

Wie jedes Jahr haben alle Nominierten die Möglichkeit, sich mit Kommentaren an info@bigbrotherawards.at zu wenden. Wir veröffentlichen dann die Reaktionen unter der jeweiligen Nominierung.

XBox One - das Mediacenter als Spion im trauten Heim

Steve Ballmer, Microsoft

  • Die XBox One soll mit ihrer Sprach- und Gestensteuerung die zentrale Anlaufstelle für Unterhaltung aller Art, also von Spielen, Filmen, Fernsehen und Internet im Wohnzimmer werden.
    Mit scharfen Blicken und spitzen Ohren wird von der XBox alles und jeder in der Nähe beobachtet, um ja keinen Befehl zu verpassen.
    Da unsere smarten Geräte Augen und Ohren bekommen haben, wurde in den Laboratorien unermüdlich gewerkelt, um diesen Funktionszugewinn sinnbehaftet nutzen zu können. Schnell wurden von Spinmeistern Patentschriften verfasst um den nächsten Level im Lizenzmanagement erreichen zu können. Wer hier die Nase vorn haben wird, wird den Contentmarkt der Zukunft beherrschen: Ständige Online-Verbindung ist Pflicht, die Pflicht den Echtnamen zu nutzen, ergänzt um Gesichtserkennung und Stimmerkennung sind die Bausteine um Spiele, Filme, Musik und Content einzelnen Personen verkaufen zu können.
    Peter Schaar, Deutschlands oberster Datenschützer, nennt die XBox gar „Überwachungsgerät“. Nach Userprotesten wurden zwar einzelne Überwachungsmaßnahmen zurück gestellt, aber im Hintergrund werden durch Patentanträge die Weichen für die Zukunft gestellt.
    In der Patentschrift United States Patent Application: 20120278904 "Content Distribution Regulation By Viewing User" wird beschrieben wie Objekt-, Gesichts- und Spracherkennung dazu genutzt werden sollen, Lizenzen und Berechtigungen derjenigen zu kontrollieren, die sich in Hör- und Sichtweite von dem Gerät befinden.

  • Stellungnahme: Microsoft Österreich

  • Quellen:
    • SPIEGEL: Xbox One,Microsoft patentiert Wohnzimmer-Überwachung
      Wenn mehr als zwei Zuschauer vorm Fernseher sitzen, kostet der Filmabruf doppelt so viel: Mit der Super-Kamera von Microsofts neuer Konsole Xbox One könnte die Abrechnung nach Zuschauerzahl Standard werden. Der Konzern beschreibt das Verfahren in einem Patentantrag detailliert.
    • SPIEGEL: Datenschützer Schaar nennt Xbox One "Überwachungsgerät"
      "Die Xbox registriert ständig alle möglichen persönlichen Informationen über mich. Reaktionsgeschwindigkeiten, meine Lernfähigkeit oder emotionale Zustände. Die werden dann auf einem externen Server verarbeitet und möglicherweise sogar an Dritte weitergegeben. Ob sie jemals gelöscht werden, kann der Betroffene nicht beeinflussen."
      Die Spielkonsole ist mit einem Kamerasystem ausgestattet, das räumliche Informationen erfassen und auch die Gesichter von Nutzern erkennen kann.
      Microsoft plant für die Konsole eine weitgehende Integration in die Unterhaltungselektronik-Ausrüstung ihrer Nutzer - alle Geräte, vom TV-Receiver bis zum Verstärker, sollen über die Sprach- und Gestensteuerung der Konsole bedient werden können. Der Konzern will das Gerät außerdem als Marktforschungsinstrument einsetzen: Die Xbox One, sagt Microsoft-Manager Phil Spencer, werde dafür sorgen, dass "wir wissen, was die Leute beschäftigt. Wir können sie abstimmen lassen und ihre Stimme in den kreativen Prozess einspeisen".
    • Futurezone: Die neue Kinect wird nicht im freien Handel erhältlich sein. Das gab ein Microsoft-Manager im Rahmen der Gamescom bekannt. Demnach sei die Bewegungssteuerung zwar nicht für den Betrieb der Konsole zwingend erforderlich, die Konsole ist dennoch nicht davon trennbar.
    • US PATENT & TRADEMARK OFFICE: CONTENT DISTRIBUTION REGULATION BY VIEWING USER
      A content presentation system and method allowing content providers to regulate the presentation of content on a per-user-view basis. Content is distributed an associated license option on the number of individual consumers or viewers allowed to consume the content. Consumers are presented with a content selection and a choice of licenses allowing consumption of the content. The users consuming the content on a display device are monitored so that if the number of user-views licensed is exceeded, remedial action may be taken.
      [0063] Processing unit 191 may include one or more processors for executing object, facial, and voice recognition algorithms. In one embodiment, image and audio processing engine 194 may apply object recognition and facial recognition techniques to image or video data. For example, object recognition may be used to detect particular objects (e.g., soccer balls, cars, or landmarks) and facial recognition may be used to detect the face of a particular person. Image and audio processing engine 194 may apply audio and voice recognition techniques to audio data. For example, audio recognition may be used to detect a particular sound. The particular faces, voices, sounds, and objects to be detected may be stored in one or more memories contained in memory unit 192.