#BBA19 Your Data is in the Air

In der Kategorie "Behörden und Verwaltung" wurden nominiert:

Wie jedes Jahr haben alle Nominierten die Möglichkeit, sich mit Kommentaren an info@bigbrotherawards.at zu wenden. Wir veröffentlichen dann die Reaktionen unter der jeweiligen Nominierung.

Hochsicherheits-Technologie im Seebad Weiden am See

Handvenenscanner für Jahreskarten Inhaber

  • Im Hochsicherheitsbereich tätige Mitarbeiter kennen bereits die Handvenenscanner zur persönlichen Identifizierung, deren Einsatz sicherlich durch Betriebsvereinbarungen geregelt wurde. Wer zum Beispiel als Mitarbeiter in die sicherheitskritischen Bereiche eines Flughafens, von Kraftwerken oder Banken gelangen möchte, muss sich vielerorts per Handvenenscannern identifizieren - da Security-Mitarbeiter, die ursprünglich die Personenkontrolle durchgeführt haben, eingespart wurden.

    Jetzt wurden über € 50.000 in den Aufbau dieser Technik zur Überprüfung der Badegäste eines Freibades aufgebaut. Zechpreller, die sich die Kosten von € 50 für die Jahreskarte sparen wollen, können jedoch weiterhin ohne Probleme das Bad über den See erreichen oder aus Ermangelung bruchfester Stahltüren und Stacheldraht-Zäunen über den Landweg.

    Werden kommerzielle Gründe für den Handvenenscanner aufgeführt, so müsste die Gemeinde, ohne die laufenden Betriebskosten mit einzubeziehen, mindestens 1000 Schwarz-Bader erwischen. Hochsicherheits-Technologie in einem Freibad aufzubauen entspricht dem sprichwörtlichen mit Kanonen auf Spatzen zu schießen - nur mit dem unschönen Nebeneffekt, dass die Privatsphäre auf der Strecke bleibt indem sensible biometrische Daten von Badegästen erfasst und gespeichert werden.

    Da alle diese biometrischen Daten “bis auf Widerruf bei der Marktgemeinde Weiden See gespeichert werden” [Einwilligung für die Erhebung, Verarbeitung, Nutzung personenbezogener Daten und biometrischer Daten] lasset uns laut rufen, dass wir der Erhebung, Verarbeitung und Nutzung dieser Daten widersprechen.


  • Quellen:
    • [bvz]: Mit Handabdruck ins Weidener Strandbad
      Die Gemeinde am Ostufer des Neusiedler Sees geht neue Wege. Wer künftig eine Saisonkarte für das Seebad möchte, muss sich per Handvenen-Scanner registrieren lassen und kann künftig per Handabdruck das Drehkreuz im Eingangsbereich betätigen.
    • [git-sicherheit]: Zutrittskontrolle für den Hochsicherheitsbereich in Banken und Rechenzentren
      Die Handvenenerkennung beruht auf der Absorption von Infrarotstrahlen (Wärmestrahlen) in venösem Blut. Der vom BSI zertifizierte Sensor (Common Criteria Level 2) sendet Nah-Infrarotstrahlung in Richtung der Handflächen aus.
      Das sauerstoffreduzierte Blut in den Venen absorbiert die Infrarotstrahlung.
    • [orf]: Weiden am See: Aufregung um Handscanner
      Name, Adresse, Geburtsdatum, die eigene Unterschrift und eben das Handvenenprofil müssen angegeben werden. Die Daten landen dann auf einem gemeindeeigenen Server, auf den drei Angestellte zugreifen können.
      Die Kosten betragen an die 60.000 Euro – laufende Kosten nicht miteingerechnet.
    • [krone]: Hand drauf - Seebad scannt Gäste
      Entwickelt wurde dieses Wunder der Technik eigentlich für den Hochsicherheitsbereich und findet beispielsweise auf Flughäfen Verwendung. Ab dieser Saison werden jedoch auch die Wasserratten im Seebad Weiden durchleuchtet. Statt einer Dauer- oder Saisonkarte dienen die Hände als Eintrittsticket. Besucher müssen ihre Venen vorab im Seebad oder Tourismusbüro erfassen und ins System einspeichern lassen. Ab dann ist der Eintritt per Handauflegen möglich.