#BBA18 ohne Cloud muss die Freiheit wohl grenzenlos sein

In der Kategorie "Business und Finanzen" wurden nominiert:

Wie jedes Jahr haben alle Nominierten die Möglichkeit, sich mit Kommentaren an info@bigbrotherawards.at zu wenden. Wir veröffentlichen dann die Reaktionen unter der jeweiligen Nominierung.

Mastercard

Zwangs-Biometrie ab 2019

  • Erschreckend ist der jährliche Schaden durch Kreditkartenbetrug in Europa, den wir alle gemeinsam bezahlen müssen. Jede Anstrengung, es Verbrechern schwieriger zu machen, ist also im Sinne der Gemeinschaft. Bei alle Sicherheitsbarrieren muss allerdings auf Bequemlichkeit und Akzeptanz geachtet werden.

    Der Fingerabdruck gehört zu den bequemsten Techniken einen Menschen zu identifizieren - nicht umsonst haben sich die Kriminalisten drauf gestürzt, denn wenn immer wir etwas berühren hinterlassen wir einen Abdruck. Auch haben Pin und Passwort das Problem, das diese vergessen werden können, und seinen Finger hat wohl kaum jemand schon zu Hause vergessen.

    Bereits 2016 sollte die Authentifizierung per Fingerabdruck eingeführt werden - angeblich weil die Kunden das so wünschen. Auch jetzt wieder wollen das angeblich 90% der Kunden - also völlig unverständlich das diese Einführung jetzt per Zwang eingeführt werden soll. Konkret sollen die heimischen Partnerbanken verpflichtet werden, ab 2019 zumindest ein biometrisches Verfahren anzubieten.

    Die Menschen zu zwingen biometrische Methoden zur Authentifizierung verwenden zu müssen führt dazu das diese Daten in immer mehr Datenbanken gespeichert werden. In den letzten Jahren wurden immer öfter Einbrüche gerade in diese Riesendatenbanken bekannt, bei denen höchst persönliche Daten gestohlen und in der Folge für Cyberverbrechen genutzt wurde. Die gleichbleibende Empfehlung der Sicherheitsberater war dann immer - so schnell wie möglich das Passwort ändern - wenn jedoch der Fingerabdruck das Passwort ist kann man diesen nicht ändern, was erklärt warum biometrische Daten nie als PIN oder Passwort-Ersatz verwendet werden soll.



  • Quellen:
    • [derStandard]:
    • [diepresse] [04.10.2016]: Bezahlen bei Mastercard per Selfie oder Fingerabdruck
      Seit Dienstag [Anm. Okt. 2016] ist die Technik auch in Österreich verfügbar. Der Kreditkartenanbieter erwartet in Europa einen Trend vom Passwort zu biometrischen Systemen.
    • [futurezone] [03.11.16]: Warum Bezahlen per Selfie und Fingerabdruck nicht sicher ist
      Das Problem mit dem Fingerabdruck als biometrisches Authentifizierungsverfahren: Man hinterlässt ihn an vielen Orten, ohne es zu merken.
    • [Handelsblatt]: Indien: Oberstes Gericht setzt Mega-Datenbank Grenzen
      Für Unternehmen in Indien ist es ein verlockende Möglichkeit: Mithilfe einer riesigen biometrischen Datenbank können sie Kunden schnell identifizieren – und davon machen sie gerne Gebrauch. Aadhar heißt das System, in dem inzwischen fast jeder Inder mit Fingerabdruck und Iris-Scan registriert ist.
    • [heise]: Indien: Wohl mehr als eine Milliarde Personendaten aus staatlicher Datenbank abgegriffen
      .. anfangs war die Teilnahme freiwillig. In jüngster Zeit wurde ein Eintrag in der Datenbank aber in immer mehr Bereichen verpflichtend, etwa zur Abgabe der Steuererklärung oder sogar für Einkäufe im Wert von mehr als umgerechnet 670 Euro.
    • [heise]: Grünes Licht im EU-Parlament für Biometrie-Superdatenbank
      Der Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Inneres und Justiz im EU-Parlament hat Mitte der Woche den Weg freigemacht für einen umfangreichen Umbau der Sicherheitsarchitektur der Gemeinschaft, mit dem die biometrische Überwachung der Bevölkerung deutlich ausgebaut würde.
    • [Spiegel] [22. 09. 2013]: CCC hackt Fingerabdruck-Scanner des iPhone 5S
      Der Chaos Computer Club hatte schon vor neun Jahren eine Anleitung veröffentlicht, wie man einen Fingerabdruck, der etwa auf einem Trinkglas zurückgeblieben ist, auf eine Folie überträgt, mit der sich entsprechende Scanner überlisten lassen.
    • [diePresse]: Handy mit ausgedrucktem Fingerabdruck entsperrt
      Forschern der Michigan State University ist es gelungen, die Sperre eines Galaxy S6 mit einem auf Fotopapier ausgedruckten Fingerabdruck aufzuhebeln. Bei dem Gerät handelte es sich um das Handy eines Mordopfers. Die Polizei hatte die Wissenschafter gebeten, beim Entsperren des Smartphones zu helfen, da auf dem Handy wichtige Spuren auf der Suche nach dem Mörder vermutet wurden.
    • [diePresse]: Wenn dich der Fingerabdruck verrät
    • Doch die Geschichte des Fingeradruckverfahrens, der Daktyloskopie ("Daktylos" bedeutet "Finger"), reicht viel weiter zurück. Bereits 900 Jahre vor Christus nutzen in China und Japan Geschäftspartner Fingerabdrücke, um damit Verträge und Urkunden zu besiegeln.
      Denn nicht wenige Kriminalisten träumen bei Einführung der Daktyloskopie um 1900 davon, "die gesamte Bevölkerung zu registrieren und ihre Fingerabdrücke zu speichern", wie Daniel Messner im Magazin "IFK now" schreibt. Tatsächlich werden gleich nach der Einführung des Fingerabdruckverfahrens in Wien 1902 rund 30.000 Personen "daktyloskopiert" - Straftäter und Asylsuchende.